Wissenswertes zum Giftsumach
Giftsumach ist die meistgehasste Pflanze Nordamerikas und ist aber auch seit mehr als 200 Jahren eines der erfolgreichsten und beliebtesten Heilmittel der homöopathischen Alternativmedizin. Die Pflanze hat noch so viele weitere Facetten, die Sie so vielleicht noch nicht gehört haben und ich Ihnen an dieser Stelle hier gern darlegen möchte.
Urushiol wirkt auch noch nach 100 Jahren
- Giftsumach Herbarblatt
Urushiol ist der gefährliche und hochallerge Pflanzenwirkstoff, welcher im Milchsaft von Giftsumach enthalten ist. Diese ölige Substanz haftet sehr gut an den verschiedensten Oberflächen und verursacht so auch noch nach mehreren Tagen eine allergische Reaktion. Unter günstigen Umständen wie Luftabschluss und Trockenheit kann Urushiol auch noch nach Jahren seine Wirkung zeigen.
Wissenschaftler in den U.S.A. stellten kürzlich sogar bei einem über 100 Jahre alten Herbarblatt von Giftsumach noch eine starke Wirksamkeit des Pflanzenwirkstoffes Urushiol fest.
Winnetou möchte keinen Giftsumach
- Karl May
Karl May der weltberühmte sächsische Schriftsteller und Erfinder von Winnetou erwähnte den Giftsumach schon 1888. Obwohl er bis dahin noch nie in Amerika gewesen ist, kannte er die Pflanze damals schon. Die Pflanze war zu dieser Zeit nur wenigen Botanikern und Medizinern bekannt. Es zeigt deutlich wie akribisch Karl May für seine Geschichten vorher recherchierte und wie detailgenau er die Gegend, die Menschen und die Pflanzen beschreiben konnte ohne sie jemals persönlich zu Gesicht bekommen zu haben.
In seiner 1888 verfassten Jugenderzählung Der Geist der Llano estakata baute Karl May den Giftsumach in folgende Handlung ein.
...Sie begannen die Kaktusfeigen zu verteilen. Alle nahmen davon, nur Winnetou nicht. Er wies die Früchte mit den Worten zurück:
»Der Häuptling der Apachen genießt nichts, was von der Pflanze des Sumach kommt.«
»Sumach?« fragte Emilio Cortejo verwundert. »Kennt Winnetou denn die Kaktusfeigen nicht?«
»Er kennt alle Pflanzen und deren Früchte.«
»Und doch verwechselt er den Kaktus mit dem Giftsumach, was doch eigentlich ganz unmöglich ist!«
»Winnetou kennt keine Verwechselung. Er gibt diesen Früchten den Namen des Sumach, weil sie giftig sind.«
»Giftig? Warum sollen sie jetzt plötzlich schädlich sein, was sie vorher doch nicht waren?«
»Weil sie sich in Händen befunden haben, welche Unglück und Tod zu spenden pflegen.«
Beseitigung von Giftsumach (Gifeiche, Giftefeu) ist Bürgerpflicht
Trotz Aufklärungskampagnen und aufwendigen überregionalen Beseitigungsmaßnahmen konnte man in den U.S.A. den Giftsumach und seine verwandten Arten noch nicht ansatzweise unter Kontrolle bringen. Auch andere invasive aus Europa und Asien eingeführte Pflanzenarten bedrohen mittelfristig die heimische Pflanzenwelt. In einigen amerikanischen Bundestaaten und Gemeinden wurden mittlerweile deswegen extra Gesetze geschaffen, die die Bevölkerung dazu verpflichten, auf ihrem Grund und Boden invasive, stark wuchernde oder gesundheitsschädliche Pflanzen zu dezimieren bzw. gänzlich zu entfernen. Der Giftsumach (Gifteiche, Giftefeu) hat alle drei negativen Eigenschaften und wird da natürlich mit dazugerechnet. Es werden Strafen auferlegt von 100 bis 1000 Dollar pro Tag, solange die Zuwiderhandlung bestehen bleibt.
Fire Island ist benannt nach der Herbstfärbung des Giftsumachs
Die Insel Fire Island ist eine kleinere flache Insel vor dem Südufer von Long Island im Bundesstaat New York. Sie ist etwa 48 km lang und 1 km breit.
Zur Herkunft des Namens (Feuerinsel) gibt es mehrere Theorien von Etymologen. Die meisten Forscher sind sich aber einig, dass hier die Pflanze Giftsumach verantwortlich für den Namen war. Long Island sowie die umliegende Inseln sind heute immer noch stark mit Giftsumach bewachsen. Zur Zeit der Namensgebung ca. im 17 Jahrhundert, fand aber noch längst keine Besiedlung und Bebauung der Insel statt und sie war noch im ursprünglichen, natürlichen Zustand. Der Giftsumach konnte sich frei entfalten.
Die Blätter der Pflanze zeigen bekanntlich im Herbst eine extrem rot leuchtende Färbung. Seefahrer sind meistens die Personen, die Inseln einen Namen geben. So liegt es natürlich nahe, dass hier vom Meer aus die Seefahrer beim Anblick der Insel im Herbst, ihr den Namen Feuerinsel (Fire Island) gegeben haben.
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