Giftsumach Deutschland

Wächst Giftsumach in Deutschland?

Der Giftsumach ist in Deutschland wie in ganz Europa nicht heimisch. Er kommt ursprünglich aus Nordamerika und französische Seefahrer brachten ihn Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals nach Europa. Es war die schöne Herbstfärbung der Blätter, welche die Pflanze für die europäischen Gärten der Reichen und Adligen interessant machte.

Landschaftsgärten mit Exoten aus der sogenannten Neuen Welt wurden Trend und in England und Frankreich verbreitete sich der Giftsumach recht schnell. Erst nachdem seine Gefährlichkeit bekannt wurde stoppte seine Expansion. Nur in wenigen dendrologischen Sammlungen, botanischen Gärten oder pharmakologischen Forschungseinrichtungen wurden schließlich von der Pflanze noch Einzelexemplare kultiviert.

Außer in botanischen Gärten gibt es in Deutschland nur sehr vereinzelte Vorkommen von Giftsumach und seinen Unterarten. Überwiegend in Sachsen und Thüringen sowie auch vereinzelt in den Bundesländern Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wurden schon Vorkommen von nur ein bis zwei Pflanzen bis zu einem flächenhaften Bewuchs von mehr als 150m² festgestellt.
Die Gründe dafür sind meist Auswilderungen aus nahliegenden botanischen Gärten, älteren Kräutergärten und Forschungseinrichtungen oder vergessene Parkanpflanzungen.

Giftsumach an einem Wanderweg in Deutschland
Giftsumach an einem Wanderweg in Deutschland

In der Regel sind die örtlichen Kommunen, wenn sie von einem Vorkommen Kenntnis haben, dafür zuständig die Pflanzen zum Schutz der Bevölkerung zu entfernen. Das geschieht in der Regel auch zuverlässig aber manchmal mahlen die deutschen Behördenmühlen doch extrem langsam bzw. werden die Pflanzen offensichtlich einfach wieder "vergessen".
So kommt es vor, dass an manchen Standorten die Pflanzen schon seit 30 Jahren wachsen und gedeihen.

Eine natürliche Ausbreitung von Giftsumach durch den Menschen oder durch Tiere konnte in Deutschland bis jetzt nur in Einzelfällen festgestellt werden.

In Frankreich und Italien hingegen wächst Giftsumach oft in Klettergebieten. Als Ausbreitungsgrund kann man hier amerikanische Wander- und Klettertouristen die unbewusst Pflanzenmaterial zwischen Schuhsohlen etc. einführen, ausmachen

Wer den Giftsumach in Deutschland bewundern möchte hat also nur in wenigen botanischen Gärten die Möglichkeit. Man sollte sich aber beeilen.
Viele botanische Einrichtungen haben bereits den Giftsumach von ihrer Pflanzenliste gestrichen, um die Besucher nicht zu gefährden und vor allem um ihre Mitarbeiter zu schützen.
Oft kann man die Pflanze nur noch hinter einer Abzäunung bestaunen, mit dem Hinweis "Nicht berühren". Diesem Hinweis sollte man unbedingt Folge leisten!

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Kommentare:

  • Bei uns in Graz/ Österreich wurde jetzt auch der Giftsumach auf einem Privatgrundstück entdeckt. Die ganze Stadt ist in heller Aufregung. Vielen Dank für Ihre informative Seite.    Antonia, Graz
    • Hallo Antonia, danke für Ihr Kompliment. Ja, das mit Graz und der "giftigen Pflanze" habe ich natürlich auch mitbekommen. Hier mein Bericht dazu.

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